Nach ersten Erkenntnissen wollte der 21-Jährige, wie bereits an anderen Orten in Deutschland, auf dem Dach des Stadions Fotos aufnehmen. Dafür führte er in einem Rucksack eine Kameraausstattung mit sich. Zu keinem Zeitpunkt bestand für andere Menschen im Stadion eine Gefahr. Die Dortmunder Polizei schließt derzeit eine politische Motivation aus.
Lückenlos beobachtet
Seit Bekanntwerden der Situation für die Polizei im Stadion um 22.11 Uhr konnte die Polizei den 21-Jährigen lückenlos beobachten und die Lage jederzeit einschätzen. Eine Gefahr ging von ihm nicht aus. Für die fortwährende Beobachtung setzte die Polizei eigene Kräfte, Drohnen und einen Hubschrauber ein.
Der Mann folgte schließlich den Anweisungen der Polizei und kehrte um 23.44 Uhr auf einen Steg unter dem Dach zurück. Kräfte einer Spezialeinheit nahmen ihn dort fest, fesselten und durchsuchten ihn. Gefährliche Gegenstände führte der Mann nicht mit sich.
In Herne und in Ulm geklettert
Erste Ermittlungen ließen erkennen, dass der Mann bereits im April 2022 in Herne und im Mai 2024 in Ulm an markanten Gebäuden in großen Höhen Fotos aufnehmen wollte. Wie jetzt auch in Dortmund laufen dazu Strafverfahren. Der Osnabrücker gab in der Vernehmung bei der Kriminalpolizei in der Nacht zu Sonntag an, dass er lediglich „gute Fotos“ habe machen wollen.
Er wurde nach Abschluss der ersten Ermittlungen aus dem Polizeigewahrsam entlassen. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Die Kriminalpolizei ermittelt (Tatvorwurf: Hausfriedensbruch).
Polizei führt Gespräche mit der UEFA
Veranstalter der Fußballspiele während der EURO 2024 ist die UEFA. Der europäische Fußballverband und die Dortmunder Polizei werden diese Situation nachbereiten und untersuchen, wie der Beschuldigte das Stadion ungehindert betreten und auf das Dach gelangen konnte. Für die Sicherheit im und am Stadion setzt die UEFA eigenes Personal ein.
Weitere Auskünfte u.a. zu der Frage, wie der Mann in das Stadion gelangen konnte und welche Konsequenzen aus dem Ereignis gezogen werden, kann die Dortmunder Polizei aktuell nicht geben. Dazu sind die oben genannten Gespräche mit der UEFA erforderlich.