Aktuelle Lage
Die Bekämpfung der Organisierten Kriminalität (OK) ist ein landesweiter Schwerpunkt der Polizei NRW.
Der hohe Organisations- und Professionalisierungsgrad und eine immanente potenzielle Gewaltbereitschaft von OK-Gruppierungen sowie die Gefahr der Unterwanderung von Wirtschaft und Gesellschaft begründen ein besonderes Gefährdungspotenzial, dem die Polizei NRW konsequent und mit hohem Ermittlungsdruck u.a. durch spezielle Fachdienststellen zur OK-Bekämpfung begegnet.
Im Vergleich mit den anderen Länderpolizeien und den Sicherheitsbehörden des Bundes führte die Polizei NRW im Berichtsjahr 2023 die meisten OK-Verfahren.
Die Kreispolizeibehörden und das Landeskriminalamt NRW ermittelten gegen 73 OK-Gruppierungen bzw. gegen 854 tatverdächtige Personen aus 40 unterschiedlichen Staaten. Davon sind 318 deutsche Staatsangehörige. Zu den Top 3 der ausländischen tatverdächtigen Personen zählen 120 Personen ungeklärter Herkunft, 88 albanische und 57 türkische Staatsangehörige.
Insbesondere die Entschlüsselung von drei Krypto-Messengerdiensten offenbarte strafrechtlich relevante Kommunikationsinhalte und lieferte wichtige Erkenntnisse zum bedeutendsten illegale Handlungsfeld der OK - dem internationale Drogenhandel vor allem mit Cannabisprodukten und Kokain.
Weitere relevante Kriminalitätsbereiche sind die Kriminalität in Zusammenhang mit dem Wirtschaftsleben, die Eigentumskriminalität und der Bereich der Geldwäsche.
Durch verfahrensintegrierte Finanzermittlungen ist belegt, dass die OK-Gruppierungen in 2023 durch ihr kriminelles Agieren einen Tatertrag von 96,8 Millionen Euro erzielten. Im Zuge vermögensabschöpfender Maßnahmen konnte die Polizei NRW 14 Millionen Euro vorläufig sichern.