Falsche Polizeibeamte, Schockanrufe, Enkeltrick

das Bild zeigt einen Mann im Anzug, der ein weißes Schild mit dem Text "Vorsicht Betrug" in die Kamera hält. Außerdem ist auch ein rot-weiß "Achtung" Zeichen auf dem Schild. Unter dem Schild sind die Logos von Antenne Niederrhein und der KPB Kleve abgebildet.
Falsche Polizeibeamte, Schockanrufe, Enkeltrick
Die KPB Kleve hat in Zusammenarbeit mit dem regionalen Radiosender "Antenne Niederrhein" eine zehnteilige Beitragsreihe zu unterschiedlichen Betrugsmaschen erstellt. Nachdem die Audiobeiträge im Hörfunkprogramm gesendet wurden, sind diese nun für alle Bürgerinnen und Bürgern online abrufbar.

Im Fokus der Straftaten am Telefon oder über Messengerdienste stehen fast immer vorgetäuschte Notsituation, die das Opfer zu einer schnellen Geldzahlung bewegen soll. Einen möglichen Ablauf der unterschiedlichen Betrugsmaschen und wie Sie sich schützen können, erfahren Sie, sowohl in Text- als auch Audioform, in diesem Artikel. 

Falscher Polizeibeamter

Die Anrufer geben sich als Polizisten aus und warnen Sie vor einem geplanten Einbruch. Geld und Schmuck wären Zuhause nicht mehr sicher. Bei Ihrer Bank würden Mittäter der Einbrecher arbeiten und auch dort sei Ihr Vermögen in Gefahr.

Schockanrufe

Die Anrufer schildern, dass ein Verwandter (häufig Sohn/Tochter) einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hat. Um lange Haftstrafen zu verhindern, soll sofort Geld als Kaution an einen Geldboten der Staatsanwaltschaft oder bei einem Gericht (Land- oder Amtsgericht) gezahlt werden. In abgewandelten Szenarien wird von einer Erkrankung gesprochen und die Anrufer erzählen, sie bräuchten Geld für eine Behandlung oder Medikamente.

Enkeltrick

Die Täter erwecken den Eindruck, ein naher Verwandter (meistens Enkel/ Enkelin/Neffe/ Nichte) oder guter Bekannter zu sein. Sie täuschen eine finanzielle Notlage vor und bitten Sie kurzfristig um Geld. Sie sollen mit niemandem über den Anruf sprechen.

Falscher Bankmitarbeiter

Die Betrüger geben sich als Angehörige Ihrer Hausbank aus. Sie nutzen dabei gefälschte E-Mails, SMS-Nachrichten oder Anrufe mit gefälschten Telefonnummern (Spoofing), um den Eindruck zu erwecken, dass diese von der Bank stammen. Durch beunruhigende Behauptungen (u.a. unbefugte Transaktionen) versuchen die Betrüger, die Betroffenen in Panik zu versetzen.  

Variante 1: Bei einer Variante fragen die Betrüger nach Ihrer PIN für Ihre EC oder Kreditkarte. Nachdem Sie Ihre PIN genannt haben, holt eine unbekannte Person, die sich als Mitarbeiter Ihrer Bank ausgibt, Ihre EC oder Kreditkarte zu Überprüfungszwecken ab.

Variante 2: Bei der anderen Variante erklären die Betrüger, dass sie eine TAN (Transaktionsnummer) benötigen würden, um die unbefugte Transaktion noch stoppen und rückgängig machen zu können. Alles muss sehr schnell gehen. Sie sollen sofort eine TAN mitteilen. 

PayPal Mitarbeiter

Die vermeintlichen Angestellten des Bezahldienstes PayPal geben am Telefon an, dass die Daten der Angerufenen missbräuchlich für Crypto-Geschäfte genutzt worden seien und bieten ihre Hilfe an. Im weiteren Verlauf des Gesprächs bitten die Betrüger darum, sich per Remote-Zugriff aus der Ferne auf den PC oder das Handy der Angerufenen zu schalten. Ziel der Betrüger ist es, Zugang zum Online-Banking ihrer Opfer zu erhalten Außerdem wollen die Täter, dass die Betroffenen den Personalausweis abfilmen oder einscannen. Mit den so gewonnenen Daten eröffnen sie dann weitere Konten im Namen ihrer Opfer. Die Täter buchen anschließend Geldbeträge ab und nutzen E-Mail-Adressen oder Konten der Betroffenen, um Crypto-Geschäfte abzuwickeln - sie tun also genau das, wovor sie als angebliche PayPal-Mitarbeiter zu Beginn des Telefonats noch schützen wollten.

Betrug per Whatsapp

Ein angeblicher Angehöriger (Sohn/Tochter) meldet sich über eine unbekannte Nummer über den Messenger-Dienst und gibt an, das Handy sei defekt. Dann werden Sie gebeten, eine Überweisung an Dritte zu tätigen, da der Angehörige aktuell angeblich kein Zugriff auf das Online-Banking habe. 

Gewinnversprechen

Die Betrüger versprechen am Telefon hohe Gewinne. Vor einer Gewinnübergabe werden Betroffene aufgefordert, "Bearbeitungsgebühren" zu zahlen oder Prepaid-Karten für Online-Käufe zu kaufen.

Microsoft Mitarbeiter

Das Telefon klingelt und jemand bietet Ihnen ungefragt technische Unterstützung für Ihren Laptop, Computer oder Ihr Tablet an, weil eine Lizenz abgelaufen sei oder sich angeblich eine Schadsoftware auf Ihrem Rechner befinden würde. Sie sollen zulassen, dass sich der Anrufer über ein sogenanntes Fernzugriffstool (z.B. TeamViewer Remote) mit Ihrem Rechner verbinden kann. Darüber wollen sich die Täter Zugriff auf Ihren PC, Ihr Online-Banking oder PayPal-Konto verschaffen.

Love-Scamming

Love-Scamming ist eine Form des Internetbetrugs, bei dem Betrüger emotionale Bindungen zu ihren Opfern aufbauen, um sie finanziell auszunutzen. Die Täter geben sich online als potenzielle Partner aus und spielen mit den Gefühlen und Vertrauensbekundungen ihrer Opfer, um Geld zu erlangen. Dies kann durch verschiedene Methoden geschehen, wie beispielsweise gefälschte Liebesbriefe, romantische Chats, gefälschte Identitäten oder Geschichten über finanzielle Notlagen.

Weitere Informationen zu seniorenspezifischen- und weiteren Straftaten, wie bspw. Taschendiebstahl, finden Sie in diesem Artikel "Seniorenprävention" auf unserer Website oder auf dem Internetauftritt "Zivile Helden". Präventionshinweise zum Lesen sowie zum Download stehen Ihnen, in der Web-Ansicht auf der rechten Seite bzw. in der mobilen Ansicht im unteren Bereich der Website, zur Verfügung. Bitte sprechen und informieren Sie über diese wichtigen Themen auch lebensältere Personen, in Ihrem familiären Umfeld, im Bekannten- und Freundeskreis. 

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110