Internationales Training der Zukunft – Polizei NRW übernimmt europäische Führungsrolle

EUTI
Internationales Training der Zukunft – Polizei NRW übernimmt europäische Führungsrolle
Noch bessere Ausbildung für noch bessere internationale Missionen: Mit diesem Ziel übernimmt das LAFP NRW die Leitung der Arbeitsgruppe „Innovation“ im EU-Projekt European Union Training Initiative.

Es gehört zu den bedeutendsten EU-Initiativen zur Professionalisierung und Standardisierung der Ausbildungsmaßnahmen im zivilen Kontext der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GSVP) der Europäischen Union: die European Union Training Initiative (EUTI). Genau in diesem Projekt hat das Dezernat 13 Auslandsmissionen des Landesamts für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten der Polizei Nordrhein-Westfalen (LAFP NRW) Ende Mai 2025 offiziell die Leitung der Arbeitsgruppe „Innovation“ übernommen. 

„Mit EUTI erhalten wir die Möglichkeit, unsere Erfahrungen europaweit nutzbar zu machen – gemeinsam mit starken Partnern und einem klaren Ziel: bessere Ausbildung für bessere Missionen“, sagt Guido Weber, aus dem Dezernat 13 des LAFP NRW und Koordinator der Arbeitsgruppe „Innovation“.

Innovationen dauerhaft im europäischen Trainingsraum etablieren

In enger Abstimmung mit dem EUTI-Sekretariat, dem European Security and Defence College (ESDC), den Trainingsinstituten der EU-Mitgliedstaaten sowie weiteren zivilen und multilateralen Akteuren wird das LAFP NRW künftig dazu beitragen, dass Innovationen im Bereich der zivilen Krisenprävention und Friedensförderung nicht nur entstehen, sondern dauerhaft im europäischen Trainingsraum verankert werden – effizient, praxistauglich und strategisch anschlussfähig.

Diese Rolle markiert nicht nur einen bedeutenden strategischen Schritt auf europäischer Ebene, sondern unterstreicht auch das Vertrauen in die konzeptionelle Stärke und Umsetzungskompetenz des LAFP NRW im Bereich internationaler Trainingsentwicklung.

Aufbauend auf den Erfahrungen früherer Programme wie EUCTI oder ENTRi verfolgt EUTI einen neuen, flexiblen und bedarfsorientierten Trainingsansatz, der insbesondere durch die Integration digitaler Formate und Zertifizierungsmodelle überzeugt.

Konsequente Weiterentwicklung 

Die Übernahme der Leitungsfunktion durch das LAFP NRW ist die konsequente Weiterentwicklung der „German Virtual Police Academy (GPA)“, die bereits seit 2021 im Dezernat 13 entwickelt wird. 

Ziel der GPA ist der Aufbau einer internationalen, digitalen Plattform für synchrones und asynchrones Lernen im Kontext von Friedensmissionen. Die Bandbreite reicht von virtuellen Fortbildungen über Blended-Learning-Formate bis hin zu zertifizierten Trainings wie Train the eTrainer, das im November 2024 vom ESDC als europäischer Standard anerkannt wurde.

Begleitend zur GPA wurde in den vergangenen Monaten eine leistungsfähige Infrastruktur geschaffen – darunter ein Medienstudio für digitale Live-Unterrichte und Videoproduktionen, ein multifunktionaler hybrider Seminarraum sowie eine international zugängliche, barrierefreie Moodle-Lernumgebung, deren Launch noch aussteht. Mit ihr wird ein zentraler Baustein für die Umsetzung asynchroner und kombinierter Lernformate bereitgestellt, der insbesondere internationalen Partnerinstitutionen den direkten Zugang zu standardisierten Trainingsinhalten ermöglicht. 

Agiles, partnerschaftliches Vorgehen

„Die Innovationsgruppe ist für uns kein neues Kapitel, sondern die logische Fortsetzung eines Weges, den wir mit der GPA und dem Angebot Deutschlands an den Europäischen Auswärtigen Dienst im Rahmen des National Implementation Plans zum zivilen GSVP-Kom­pakt eingeschlagen haben“, erklärt Guido Weber, der bereits in den Austausch mit dem Gesamtprojektleiter Dr. Urban Jaksa gegangen ist. 

Beide Seiten nutzten das Treffen für einen intensiven, konstruktiven Dialog über die strategische Ausrichtung und die nächsten konkreten Schritte innerhalb der Arbeitsgruppe. Die Abstimmung unterstrich das gemeinsame Verständnis für ein agiles, partnerschaftliches Vorgehen und den Willen zur engen Verzahnung mit den relevanten Gremien.

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110